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Offene Häuser – Offene Herzen

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AchKrach

Posted on 2021/11/06 by Eichwald

Liebe Freund:innen des Eichwäldlis

EINE ANDERE STADT IST MÖGLICH. So stand es auf dem Transpi der ersten Eichwäldli-Demo. Jetzt ist leider Schluss damit. Vielleicht wäre sogar eine andere Welt möglich gewesen. Wer weiss. Die Zeichen standen gut. Die Balken zwar schief aber die Ideen klar: gemeinschaftlich organisierte Utopie mit viel Energie beteiligt am Abbruch des Patriarchats, entgegen der zerstörerischen kapitalistischen Logik und wider den Gehorsam. Irgendwie so. Und noch vieles mehr. Ihr habt’s ja gekannt. Doch die andere Stadt scheint in die Ferne gerückt. Denn die jetzige Stadt hat von Anfang an nichts Anderes gewollt als das geliebte Haus abzureissen. Und jetzt ist es soweit. Das Haus ist weg. Abgerissen. Krach. Als ich dem Bagger beim Kaputtmachen zuschaute wurde mir klar: Jetzt ist es zu spät.

DAS EICHWÄLDLI WURDE ABGERISSEN.

Oder vielleicht doch etwas optimistischer:
Denn es wurde auch klar: Das Haus ist nicht eingestürzt. Nein. Das Haus wird abgerissen. Eigentlich hätte es ja schon längst eingestürzt sein sollen. Das Haus. Es hätte zusammenstürzen sollen. Implodieren, die Holzbalken zerbarsten und all die lieben, naiven Menschen mit einem grossen Knall unter sich begraben. Bum. Doch eingestürzt ist nichts. Ausser vielleicht unsere Träume. Nachdem Sie, unsere Träume, nach einer geglückten Eichwäldli Besetzung explodierten, wurden sie, also die Träume und mit ihnen die Menschen zum Stillstand gezwungen. Die Ideen und Visionen, die an diesem Ort entstanden, wurden abgemurxt und mit den miesesten Methoden wie Bürokratie, blauen Uniformen und Laaaaangweiligsein bekämpft. Tja. So war das eben. Bum. Ein lauter Knall im konservativen Luzern. Aber ich glaube der Knall hat gutgetan. Auch wenn das Haus jetzt weg ist, bewegt wurde einiges. Oder einiges wurde in Bewegung gehalten. Und damit meine ich konkret die widerständige Praxis gegen die Vereinnahmung unserer Leben durch den Kapitalismus. Auf jeden Fall wurde gegen die allgemeine Scheisse gekämpft und wir tun es immer noch.

Danke Eichwäldli. Es war schön mit dir! Es macht Mut an diese vergangene Zeit zu denken. Die enorme Unterstützung die aus verschiedensten Ecken und Enden dieser Stadt kam macht Mut. Die vielen Begegnungen machen Mut. Die kämpfenden Menschen machen Mut. Danke!

Während ich für diese Worte durch das Eichwäldliarchiv scrollte und die vielen netten Briefe las, ist es mir wieder aufgefallen. Der einzige Grund warum die Bagger heute die Utopie abreissen ist: Die Feigheit. Die Feigheit parteipolitischer Akteur:innen. Mit feige meine ich ein äusserst negatives Wort und mit parteipolitischen Akteur:innen meine ich Menschen die sich mit viel Pomp und Selbstinszenierung in eine Entscheidungsposition wählen haben lassen. Die Qualifikation von Politiker:innen beschränkt sich meist auf das Ergattern von Stimmzetteln durch leere Versprechen. Es macht mich wütend. Dass wir euch heute nicht an den langen Tisch im Eichwäldli einladen können, haben Jost und Züsli von ihrem Schreibtisch aus entschieden ohne ein einziges Mal das Haus überhaupt nur von aussen anzuschauen. Das ist feige. Und der Grund warum wir irgendwann im letzten Sommer entschieden haben unsere Sachen zu packen und nicht weiter zu bleiben und so zu tun als wäre nichts, ist nicht, weil wir nicht gewollt hätten. Nein. Der Grund ist ihre Repression. Die Gewalt die der Staat ausübt um Menschen davor abzuhalten ein schiefes Haus zu bewohnen ist erschreckend. Und die Mittel die der Staat für die angeordnete Repression aufwendet irrwitzig. Wovor haben sie eigentlich Angst?

Vor uns. Das ist kein Witz. Sie haben effektiv Angst vor uns. Mit einem überrissenen Polizeiaufgebot versuchten sie unsere Identitäten festzustellen obwohl unsere Namen seit langem am Briefkasten standen. Polizeipatrouillen machten sich täglich die Mühe bei uns vorbeizufahren um zu schauen, ob nichts Verdächtiges passiert. Das letzte halbe Jahr wurde das Haus dann von Securitas bewacht. Ein leerstehendes Haus wurde bewacht. Es wurde sich tatsächlich die die Mühe genommen hierhin zu karren, die Ketten zu kontrollieren obwohl sie wissen, dass wenn etwas passieren würde, die Bull:innen sowieso immer zu spät sind. Aber ja. Der Staat hat Angst. Angst, dass die Ordnung ins Wanken gerät. Vor uns? Lustig. Absurd. 

Auch wenn das Eichwäldli als Ort nicht mehr da ist. Es gibt so viele gute, wichtige und kämpferische Orte in dieser Stadt. Die einen schon lange, die anderen bald. Und das macht Mut. So viele Menschen machen diese Orte und diese Orte bedeuten Widerstand! Solange wir uns weiterhin vernetzen und für diese Räume kämpfen, wird es sie geben. Und solange es sie gibt, die Räume und die Menschen darin, wird dieser kapitalistische, sexistische, rassistische, diskriminierende Scheisszustand bekämpft. 

Eichwädli Bleibt. Wir bleiben alle. SCHIEF IST SCHÖN. Für immer geblieben!

Bull*inneneinsatz vom 4. Mai 2021

Posted on 2021/05/05 - 2021/05/05 by Eichwald

Liebe Freund*innen

Kurz zusammengefasst was gestern geschah:

Das Eichwäldli erhielt gestern ungemütlichen Besuch von rund 40
Bull*innen, die unter dem Vorwand einer Hausdurchsuchung alle
Menschen, die im Haus waren, mit auf den Posten genommen und befragt
haben. Am Nachmittag waren dann alle wieder draussen, die Stadt Luzern
hat aber in der Zwischenzeit die Stube abgeriegelt, die Wägen mit
ihrem Zaun-Fetisch nochmals enger umstellt und verzweifelte
Hausverbote rausgepfeffert. Wir sind wieder da und
versuchen uns zu sortieren.

Wir möchten uns aus ganzem Herzen für alle soldiarischen Bekundungen
bedanken. All die Menschen vor dem Haus und später vor dem Posten zu
sehen und spüren war enorm schön und bestärkend! DANKE DANKE DANKE

Wir melden uns bald mit neuen Updates.

Wider den Gehorsam,
in Liebe
Familie Eichwäldli

Jetzt Petition unterzeichnen!

Posted on 2021/04/28 - 2021/04/28 by Eichwald

HIER GEHTS ZUR PETITION

Trotz unzähliger Stimmen und Einwänden aus der Bevölkerung, Kundgebungen und Demonstrationen, offenen Briefen und einem Postulat, rückt der Stadtrat Luzern nicht von seinem Entscheid, das Eichwäldli abzureissen, ab. Mit der Petition «Eichwäldli muss bleiben!» fordern wir den Stadtrat erneut auf, eine gesamtheitliche Neubeurteilung zum Zustand des Hauses zuzulassen.

Es gibt nach wie vor keinen Grund, das Eichwäldli abzureissen.
Ein Abriss zerstört wichtigen Wohn- und Kulturraum.
Der politische Entscheid des Stadtrates zum Abriss muss revidiert werden.

Wir fordern, dass eine gesamtheitliche Neubeurteilung für das Eichwäldli durchgeführt werden kann und die Erkenntnisse für das weitere Vorgehen berücksichtigt werden.

Wir fordern die Bereitschaft zu einem gemeinsamen Prozess, wider den Baggern und dem Abriss auf Vorrat. Friede den Hütten, Kampf den Palästen!

Das Eichwäldli ist ein im Quartier gewachsenes Wohnprojekt, kultureller Freiraum, der Versuch einer nachhaltigen, zukunftsfähigen Lebensform. Seit gut zweieinhalb Jahren belebt die Familie Eichwäldli das Haus am Murmattweg 2 und bildet einen solidarischen Knotenpunkt im Quartier. Ein Haus, das heraussticht, eine Gemeinschaft, vielseitig, laut und einladend.

Der Luzerner Stadtrat hat entschieden, dass das Gebäude am Murmattweg 2 abgerissen werden soll. Trotz unzähliger Stimmen und Einwänden aus der Bevölkerung, Kundgebungen und Demonstrationen, offenen Briefen und dem angenommenen Parlamentsentscheid, rückt der Stadtrat nicht von seinem Entscheid ab. Das Eichwäldli sei statisch instabil, eine Instandsetzung zu teuer. Doch weder der von der Stadt in Auftrag gegebene Bericht zur Statik des Gebäudes, noch die Einschätzung anderer Ingenieur*innen bestätigen dies. Ein Team von renommierten Fachpersonen steht bereit, eine gesamtheitliche Neubeurteilung des Hauses und der Kosten vorzunehmen und die Bewohner*innen sind bereit, diese Kosten zu übernehmen – doch die Stadt blockiert und reicht stattdessen Strafanzeige ein.

Der drohende Abriss des Hauses ist ein Abriss auf Vorrat. Weder sind die statischen Mängel gravierend genug um einen Abbruch zu legitimieren, noch gibt es konkrete Anschlusspläne für das Areal. Mehr noch steht das Gebäude in einer Bausperrzone; bis 2030 darf auf dem Areal nicht gebaut werden. Zwar existieren Pläne für eine Zwischennutzung des Areals ab 2027, den zuständigen Planenden mangelt es jedoch an Ideen und Realisationspotential.

Was dem weiteren Bestehen des Eichwäldlis im Weg steht, ist einzig der Wille des Stadtrats.
Daher braucht es sachliche Grundlagen: Die gesamtheitliche Neubeurteilung bringt klare Fakten und Zahlen hervor, sowie ein detaillierter Plan zu einer möglichen Instandsetzung.

Siebenhar’s Demoquartett live im Radio 3Fach

Posted on 2021/02/04 - 2021/02/09 by Eichwald

Mit Radio gegen den Rausschmiss:

Hier kannst dich quer durchs 3Fach hören. Eis, Zwoi, Drü Siebenhaar ft. Eichwäldli im Mitschnitt, Krass Politic: Kampf ums Eichwäldli und den märchenhaft verschneiten Videobeitrag. Next up: Eichwäldli zu Gast bei Gspröchsstoff am 13. Februar.21.

Eine Rede zum Anfang der Demo

Posted on 2021/01/31 - 2021/01/31 by Eichwald

Fast genau diese Rede wurde schon mal gehalten. Genau hier. Manche von euch haben diese Rede schon mal gehört. Genau hier. Manche von euch waren schon mal an dieser Demo. Haben schon mal in etwa diese Schilder gemalt, Eichwäldli dies das, Lebensraum, Freiraum, Lebendige Quartiere und so weiter. Oder eben nicht die genau gleichen, nicht exakt. Wir massen uns ja an, auf der einfallsreichen Seite der Geschichte zu stehen. Denn wäre es nicht so; dieses Haus stünde nicht mehr oder wäre bestenfalls ein Materiallager.

Es ist ja wirklich beinahe dieselbe Geschichte: Einmal mehr muss die Familie Eichwäldli ausziehen. Einmal mehr fällt das Haus jeden Moment zusammen. Insbesondere jeweils direkt nach dem Auslaufen der aktuellsten Nutzungsvereinbarung. Gerade wurde die Gefährlichkeit der Lage um zwei Wochen nach hinten verschoben. Dann am 15. Februar wird es hier besonders gefährlich sein. Nicht dass wir uns falsch verstehen, wir sehen, dass das Haus schief ist. Wir verstehen, dass konkrete Massnahmen nötig sind, um die sichere Nutzung längerfristig zu ermöglichen. Wir verstehen, dass dies Kosten verursacht. Wir bieten der Stadt seit zwei Jahren in aller Deutlichkeit an, dass wir diese Kosten selber stemmen, die bautechnischen Veränderungen veranlassen, die Verantwortung übernehmen wollen. Dass das nicht geht, ist keine Frage der Sicherheit. Es ist eine politische Frage. Drum stehen wir noch hier. Drum stehen wir wieder hier.

Danke seid ihr wiedergekommen. Danke seid ihr nicht müde von den immer gleichen Worthülsen aus den formellen Stellungnahmen. Nicht müde, den gleichbleibend faden Argumenten zu trotzen! Den zehrenden Kompromissen Stand zu halten. Den vorgeschobenen Bedenken zu misstrauen, die so oft repetiert werden, dass wir alle hie und da Gefahr laufen, sie als Grund zu akzeptieren.

Und wenn es die Stadt nicht mal schafft, ihre eigenen Richtlinien zu partizipativen Prozessen zu befolgen, sehen wir uns befeuert in unserer lauten Kritik.

Euer Apparat wankt in obszöner Unglaubwürdigkeit.

Ihr nervt grausam mit eurer Entscheidungsgewalt, in der ihr noch die Frechheit besitzt zu behaupten es sei für die Stadt, wie ihr entscheidet. Wer ist denn diese Stadt, der gegenüber ihr euch der Rechenschaft schuldig glaubt?

Wir wollen in einer Stadt leben, die formbar ist. Im kleinen und ganz unkomplizierten, im Alltäglichen, in jeder Begegnung. In einer Stadt aber, die diese Formbarkeit auch im Grossen behalten kann! Sie nicht niederschmettert, erstickt in der endlosen Maschinerie der Bürokratie. In einer Stadt, die nicht erstarrt in der trostlosen Zähheit der Bewilligungsverfahren, sich nicht bremsen lässt von der Feigheit der Entscheidungsbefugten mit ihrem starren Blick auf Budget und dem ängstlichen auf die Wiederwahl. Wir wollen in einer Stadt leben, in der mutige Entscheidungen getroffen werden, in der Motivation und Initiative hochgehalten werden, in der Veränderung passieren kann. Wir wollen machen, leben. Nicht nur planen. Und vor allem wollen wir nicht geplant werden.

Drum stehen wir immer noch hier. Drum stehen wir wieder hier. Für die Pläne und Ideen für diesen Ort, die hier wachsen, im Eichwäldli, im Quartier. In den Köpfen und Händen der Menschen, die hier Zeit verbringen. Stehen wir zusammen ein, für diese andere Stadt, eine Stadt in der wir leben wollen. Die Platz hat. Die formbar ist.

Kommt wir brechen auf, ziehen durch die Strassen. Freuen uns, dass wir zusammen unterwegs sein können. Vorsichtig, mit Abstand. Es gibt vieles, auf das wir acht geben sollten gerade. Geben wir aufeinander acht.

Bilder – Demo 30.1.21

Posted on 2021/01/31 - 2021/01/31 by Eichwald

DEMO – 30.1.21 – 14 Uhr

Posted on 2021/01/16 - 2021/01/16 by Eichwald

Was passiert da gerade am Rande des kleinen Waldes bei der Allmend in Luzern? Wir sagen es ungern, aber die Kacke ist am dampfen!

Die Stadt hält an ihren Abrissplänen fest. Und wir? Wir sind uns nach wie vor sicher, dass es Möglichkeiten gibt, sich dem geliebten Haus zu anzunehmen, Zukunftspläne zu schmieden und diese gemeinam mit den unzähligen Unterstützer*innen umzusetzen. Die vielen bejahenden Birefe, Worte und Nachrichten berühren uns und bestärken uns darin.

Wir kämpfen weiter, damit der in den letzten zweieinhalb Jahren entstandene Ort des Austauschens, der Utopie und der Unkonvention bestehen bleibt.

Aber ganz ehrlich: Auch uns geht’s an die Nieren, denn dieses Haus ist auch unser Zuhause. Und Luzern geht’s ans Lebendige, denn Lebensraum ausserhalb des 3.5-Zimmer-Normkonzepts wird aus der Stadt verdrängt, verneint und ersatzlos eingerissen.

Das werden wir nicht hinnehmen und deshalb gibt es am 30.1.2021 eine entschlossene, fröhliche Demo mit Musik und lauten Worten! Hängt eine Fahne aus dem Fenster, sagt es euren Freund*innen und kommt an die Demo.

Die aktuelle Pandemie verunsichert auch uns, trotzdem haben wir uns entschieden den Protest auch auf die Strasse zu tragen. Wir bitten alle eine Maske zu tragen und genügend Abstand zu halten.

Wir haben uns entschieden trotz der aktuellen Pandemie nicht auf diese Form des Protest zu verzichten. Es ist uns jedoch wichtig zu sagen, dass alle eine Maske tragen sollen und Abstand gehalten wird.

EICHWÄLDLI BLEIBT.
LEBENSRAUM VERTEIDIGEN!
*DEMO*
30.1. 14 UHR
***
Besammlung:
Murmattweg 2
6005 Luzern
***
Demo bewilligt
Maske mitbringen und Abstand halten!
<3

Offener Brief der IG Industriestrasse

Posted on 2021/01/11 by Eichwald

Luzern, 7 Jan 2021
Offener Brief für den Erhalt der Soldatenstube «Eichwäldli» am Murmattweg 2 Luzern

«Gemeinschaft» – nicht nur in der Coronakrise ein wohltuender Wertsteigerungsfaktor!

Wenn eine Liegenschaft oder gar ein Strassenzug zur Debatte stehen, gehen die Wogen hoch. Kein Wunder, denn es geht um Lebensraum. Ein Gut, das frei gestaltbar immer knapper und daher wertvoller wird. Seine Nutzung weckt bei den Beteiligten unterschiedliche Begehren. Dass bei einer solchen Debatte Interessenkonflikte nicht zwangsläufig zu Verdrängung führen müssen, zeigt das Beispiel Industriestrasse Luzern.

2012 wollte die Stadt Luzern als Grundstückbesitzerin das Areal der Generalunternehmung «Allreal» verkaufen. Mittels Volksinitiative von Seiten der «Interessengemeinschaft Industrie- strasse» für eine Abgabe des Areals an gemeinnützige Wohnbauträgerinnen konnte es der Spekulation entzogen werden. Die Ideen und Anliegen der Initiant*innen wurden und werden auch künftig ins jurierte Projekt «Mon Oncle» einbezogen.

Dieses «Mitwirken und Mitentscheiden» hat auf dem Industriestrassen-Areal hervorragend funk- tioniert und steht als Eckpfeiler der dortigen Erfolgsgeschichte. Weshalb wird dieser verbin- dungsschaffenden Methode knapp achthundert Meter weiter westlich am Murmattweg 2 von der Stadt so wenig Stellenwert zugesprochen?

Die Meinungen scheinen zementiert und ein Austausch zwischen den Parteien unmöglich – im wahrsten Sinne des Wortes herrscht Eiszeit. Die Stadt Luzern als Eigentümerin der Liegenschaft ist nicht mehr gewillt, mit den Bewohnenden – medial bekannt als «Familie Eichwäldli» – die Ver- längerung der Zwischennutzung weiter zu verhandeln. Sie lässt den Vertrag per Ende Januar 2021 auslaufen. Wir von der IG Industriestrasse bedauern diesen Entscheid zutiefst und hoffen auf eine Wiederaufnahme der Verhandlungen, damit eine allfällige Eskalation verhindert werden kann.

Die Stadt Luzern beruft sich dabei stets auf ein von ihnen selbst in Auftrag gegebenes Gutachten, welches besagt, dass das Haus einsturzgefährdet sei und es demnach keine andere bezahlbare Möglichkeit als den Abbruch gäbe. Dies obschon in einer weiteren Studie ein Massnahmenkatalog vorgestellt wurde, wie das Haus zumindest für die nächsten 10 Jahre bewohnbar gemacht werden kann. Dieser wurde mittlerweile auch zum grössten Teil umgesetzt.

Es macht den Anschein, dass die Stadt Luzern die Statik des Hauses als Vorwand nimmt, um den Mehraufwand einer kleineren Sanierung und zur Rettung von bezahlbarem Wohnraum nicht auf sich nehmen zu müssen. Eine Übernahme des Hauses durch die Bewohner*innenschaft im Bau- recht wurde zudem mit der Begründung abgelehnt, die Verantwortung über die Sicherheit könne nicht an eine Wohnbaugenossenschaft abgegeben werden. Dies erscheint uns juristisch sehr fragwürdig, geschah doch ebendies mit den Gebäuden an der Industriestrasse.

Die Gemeinschaft «Familie Eichwäldli» überzeugt durch ihr Engagement und ihre Offenheit, durch ihre Innovation und Improvisation. Kreativität trifft auf Virtuosität, Experimentierfreude auf Lebenslust – kurzum, Leben findet Stadt. Dies wird sowohl im Quartier mittels aktiver Teilnahme, als auch weit über die Quartiergrenzen hinaus geschätzt! Eine gut funktionierende Gemeinschaft ist durch ihr Handeln Vorbild für eine zukünftige, nachhaltige, gemeinschaftliche Quartiers- und Stadtentwicklung, wie wir sie auch an der Industriestrasse anstreben. Nicht nur in der derzeitigen Krise sehen wir dies als elementaren Faktor um der Profitmaximierung und Vereinzelung entgegen zu wirken.

Die IG Industriestrasse zeigt sich solidarisch mit der «Familie Eichwäldli» und ihren Anliegen. Sie hat innerhalb kürzester Zeit das Quartier attraktiver gestaltet und wird es weiterhin tun, sofern dort die städtische Trumpfkarte – die Möglichkeit des „Mitwirkens und Mitbestimmens“ – nicht ver- spielt wird. Es wäre nicht nur jammerschade um den als erhaltenswert eingestuften Meili-Bau «Soldatenstube», sondern auch um die Gemeinschaft, die sich dort tagtäglich für ihre Ideale stark macht und diese lebt.

In diesem Sinne: «Geschätzte Stadträtin Frau Manuela Jost und geschätztes Baudepartement, wir zählen auf euch!»

Medienmitteilung:

Posted on 2020/11/26 by Eichwald

Vielen Dank fürs Zuschauen!

Die Familie Eichwäldli bezieht in einer am 26.11.2020 über YouTube live ausgestrahlten Pressekonferenz Stellung zur aktuellen Situation am Murmattweg 2. Dies als Reaktion auf die von Manuela Jost und Beat Züsli am 29. September 2020
veröffentlichte Medienmitteilung, wonach der Abriss der ehemaligen Soldatenstube am Murmattweg 2 beschlossene Sache sei.

Die Medienmitteilung gibts hier zum herunterladen:

Medienmitteilung

Link für die PRESSEKONFERENZ

Posted on 2020/11/25 - 2020/11/25 by Eichwald

Das ist der offizielle Link für den Livestream der Pressekonferenz.

***** >>>>> https://youtu.be/-QJ4ws4V4-A <<<<< *****

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